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Musikfest Berlin 2020 | Igor Levit spielt Beethoven| 32 Klaviersonaten in 8 Konzerten | Konzert VIII
Veranstalter
Sie umspannen einen kreativen Zeitraum von einem guten Vierteljahrhundert. Sie beginnen in der Zeit, als Beethoven in Wien als Klaviervirtuose gefeiert wurde, aber Anerkennung als Komponist erstrebte; sie enden nach dem Tod der Frau, die vielleicht seine »Unsterbliche Geliebte« war, mitten in der Arbeit an der Missa solemnis. Beethoven durchmisst den Kosmos dessen, was damals an Sonaten denkbar schien, von den »leichten« Stücken, die er dem Geschmack und Spielvermögen der Adressat(inn)en anpasste, bis zu den kühnen Grenzüberschreitern wie der Hammerklavier- oder der letzten c-Moll-Sonate. Levit spielt sie nicht in der Chronologie ihrer Entstehung, sondern stellt Werke unterschiedlichen Typus' aus verschiedenen Schaffensepochen einander gegenüber, lässt dabei Werkpaare, die kontrastvoll aufeinander bezogen sind, beisammen. Dialoge sollen entstehen, kein Katalog. Sie verlangen eine gemeinsame Basis, aber vor allem prägnante Differenzen. So schärft sich die Klarheit der Konturen und mit ihnen die Beredtheit von Beethovens Musik.
Mehr als die Hälfte seines Lebens begleiten die Beethoven-Sonaten den Pianisten Igor Levit. Begleiten? Zu schwach gesagt. Sie beschäftigen ihn, fordern ihn, er kämpft mit ihnen, geistig, seelisch, physisch. Musik bedeutet für ihn existenzielle Erfahrung und Verausgabung, bedingungslosen Ich-Einsatz in der Auseinandersetzung mit dem geschriebenen Werk, dem er seine Geheimnisse entlocken will. Er sieht sich nicht als Beethoven-Spezialist. Seine musikalischen Interessen reichen von Bach und dessen Ära bis zu Zeitgenossen ganz unterschiedlicher Stilprägung. Die Approbationsurkunden des sogenannten Klassikbetriebs interessieren ihn dabei nicht. Jeder Interpret trägt, so sagt er, selbst Verantwortung für das, was er spielt, wie er es spielt und in welche Kontexte er seine Arbeit stellt. Zur Verantwortung gehört aber auch, einen begonnenen Weg ganz zu gehen. Das erfüllt Igor Levit derzeit mit Gesamtaufführungen aller Beethoven-Sonaten.
Spielstätte
10785 Berlin
Info zu Eintrittspreisen
15 – 65 Euro
Info zu Tickets
Dieses Konzert ist Teil der Reihe Igor Levit-Rezital, die sämtliche Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven in 8 Veranstaltungen zeigt:
Beethoven-Klaviersonaten-Zyklus I
op. 2,1, op. 26, op. 79, op. 53 "Waldstein"
– 30.8.20, 11:00 Uhr
Beethoven-Klaviersonaten-Zyklus II
op. 78, op. 7, op. 14,1, op. 14,2, op. 81a "Les Adieux"
– 5.9.20, 21:30 Uhr
Beethoven-Klaviersonaten-Zyklus III
op. 10,1, op. 49,1, op. 49,2, op. 54, op. 57 "Appassionata"
– 12.9.20, 19:00 Uhr
Beethoven-Klaviersonaten-Zyklus IV
op. 31,2 "Tempest", op. 22, op. 2,3, op. 13 "Pathetique"
– 13.9.20, 19:00 Uhr
Beethoven-Klaviersonaten-Zyklus V
op. 2,2, op. 10,3, op. 10,2, op. 31,3
– 18.9.20, 19:00 Uhr
Beethoven-Klaviersonaten-Zyklus VI
op. 28, op. 31,1, op. 27,1, op. 27,2 "Moonlight"
– 19.9.20, 19:00 Uhr
Beethoven-Klaviersonaten-Zyklus VII
op. 90, op. 101, op. 106 "Hammerklavier"
– 26.9.20, 19:00 Uhr
Beethoven-Klaviersonaten-Zyklus VIII
op. 109, op. 110, op. 111
– 27.9.20, 16:30 Uhr
Ein Veranstaltungszyklus der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin im Rahmen von BTHVN 2020.
Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.